Was noch liegen blieb (07.2019)
Robert Ludlum: Matarese-Reihe
Quelle: Random House Quelle: Random House
Ich habe bisher zwar ziemlich viel von Ludlum gelesen, mir die Rezensionen aber gespart, weil die Bücher einerseits sehr alt sind und sich andererseits sehr ähneln. Ludlum gilt als einer der Klassiker unter den Polit- und Geheimdienstthrillern und ich schrieb bei Kurzmeinungen oft »Kennste einen, kennste (fast) alle«. Das mag einem Klassiker gegenüber etwas respektlos erscheinen, aber in den meisten Büchern überschneidet sich entweder das Setting (seeehr viel Kalter Krieg) oder der Spannungsbogen – letzteres besonders in seinen älteren Werken. So weiß man, wenn man den Spannungsbogen eingeordnet hat, tatsächlich schon oft, wann in etwa welches entscheidende Ereignis eintreffen wird. Das ist ein wenig schade, weil Ludlum sich in der Einzelbetrachtung doch darauf verstand, beispielsweise besonders die Charaktere, von denen man es am wenigsten erwartet hätte, die Seiten wechseln zu lassen.
Wie dem auch sei, die Matarese-Reihe – es sind nur zwei Bücher – unterscheidet sich da ein wenig und, und das war mir fast wichtiger, sie steht für mich exemplarisch für den spannenden Ludlum. Und auch für das Beste aus seinen zwei Metasettings (Kalter Krieg und eben das Danach). In diesem Sinne, wenn man auf Geheimdienstthriller steht und sich nicht durch ältere Settings abschrecken lässt, bekommt man da zwei wirklich schöne Werke mit toll ausgearbeiteten kantigen Charakteren, einer komplexen Story und sehr flüssiger Erzählung. Old but gold, quasi.
Was noch liegen blieb (05.2019)
Letzte Woche war’s hier ja mal ein paar Tage etwas still, was nicht heißt, dass ich nicht gelesen habe. Aber manches Buch möchte ich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in einer Rezension verwursten und ein paar davon halte ich aber doch für erwähnenswert. Die werde ich, so es denn welche gab, in Zukunft, ich denke halbmonatlich, in einem Post zusammenfassen.
Karla Byrinth: Die Symmetrie der Schneeflocken (Myrie Zange 1)

Das OpenBook spielt in einer Welt, die klassische Fantasy und Science Fiction mischt. Die Arten entstammen der klassischen Fantasy (Zwerge, Orks, Goblins, Menschen etc.), das Technologiesetting ist eine Mischung aus Fantasy und Science Fiction.
Die Reihe ist auf sechs Bände angelegt, der zweite ist aktuell so gut wie fertig. Karla Byrinth hält sich grundsätzlich offen, ob die Reihe fertig wird.
Interessant ist das Werk vor allem, weil es eine für neurodivergente Wesen (Myrie Zange hat autistische Züge) wohlfühlige Welt zu zeichnen versucht. Dabei werden im ersten Band insbesondere Kommunikations- und integrative pädagogische Konzepte gezeichnet, die diesem Anspruch gerecht werden könnten. Vieles davon erscheint auf den ersten Blick ungewohnt, auf den zweiten ist es völlig nachvollziehbar und deutlich klarer (Stichwort: Implikationsvermeidung) insbesondere als gewohnte Kommunikationskonzepte.
Das Buch ist nicht immer ganz einfach, trotzdem lohnt es sich. Karla Byrinth weist explizit darauf hin, dass dem ersten Band noch ein Korrektorat fehlt – das merkt man auch beim Lesen. Ist die Hürde mal geschafft, ist es wirklich schön zu lesen.
Die Symmetrie der Schneeflocken (Myrie Zange 1)
Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Trilogie
Die Känguru-Trilogie und die Apokryphen habe ich jeweils als Zweitbücher gelesen – nette Gute-Nacht-Literatur quasi. Die Trilogie schreibt in kurzen satirischen Episoden die Geschichte von Marc-Uwe, der mit einem kommunistischen Känguru zusammen lebt, fort. Die Apokryphen sind, wie das Wort schon sagt, Geschichten, die es nicht in die Trilogie geschafft haben, was sie aber nicht weniger gut macht.
Ob das Känguru den Lauf der Welt erklärt, den Kampf gegen Nazis fortführt oder die Spielregeln von Schnick Schnack Schnuck revolutioniert, die Bücher sind ein herrliches Stück politischer und gesellschaftlicher Satire. Kurzweilig und allemal empfehlenswert.
Die Känguru-Chroniken
Das Känguru-Manifest
Die Känguru-Offenbarung
Die Känguru-Apokryphen
Die Känguru-Chroniken
Das Känguru-Manifest
Die Känguru-Offenbarung
Die Känguru-Apokryphen
Kurzbio

Thomas liest, schreibt drüber, ist von der Menschheit im Allgemeinen genervt und schreibt auch mal da drüber.
Letzteres tut ihm jetzt schon Leid, ersteres nicht.
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