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Rezension: Die Geschichte des Wassers (von Maja Lunde)

18. Februar 2019 0 comments Article Lesestoff
Quelle: Random House

Norwegen in der Gegenwart: Nach einem Leben voller Kämpfe kehrt die alternde Journalistin und Umweltaktivistin Signe in ihr Geburtsdorf zurück. Ihr Jugendfreund Magnus und seine Firma planen ein weiteres Mal, die natürlichen Grundlagen der Gegend nachhaltig auszunehmen: Das Eis des sich zurückziehenden Gletschers soll als Luxusprodukt verkauft werden. In einem letzten Akt der Rebellion möchte Signe das verhindern und begibt sich mit ihrem kleinen Segelschiff auf eine beschwerliche Reise.

Frankreich im Jahre 2041: Fünf Jahre hat die große Dürre weite Teile der Welt, auch Süd- und Mitteleuropas, nun in ihrer Hand. Das Land gleicht einer Wüste, Wasser ist ein Mangelgut. Die Menschen flüchten – vor der Dürre, vor Bränden, auf der Suche nach Trinkwasser. Auch David gehört mit seiner kleinen Tochter Lou zu den Geflüchteten. Seine Frau und den Sohn – er ist noch ein Baby – haben sie zu Beginn der Flucht verloren, als sich das Feuer ihre Heimat geholt hat. Im Auffanglager warten sie verzweifelt auf ihre Ankunft. Doch die Lage wird zunehmend auswegloser.

Nach Die Geschichte der Bienen ist Maja Lunde auch im zweiten Band ihres Klimawandel-Quartetts eine einfühlsame und fesselnde Auseinandersetzung mit einem Aspekt des Klimawandels gelungen. Die Geschichten der beiden Handlungsstränge – eigentlich sind es drei – werden, wie auch schon im ersten Band, im Wechsel erzählt. Im Laufe der Geschichte treffen sie aufeinander. Der dritte Strang besteht aus Signes Jugenderinnerungen, die innerhalb des Signe-Strangs erzählt werden.

Die Geschichte an sich ist empathisch erzählt, drückt aber die Augen auch nicht vor Grausamkeiten zu. So berichtet Lunde beispielsweise recht detailliert über physische, gruppenbezogene Gewaltentwicklung in Auffanglagern oder die Entstehung psychischer Gewalt in persönlichen Extremsituationen. Gerade bei letzterem fand ich die Erzählung schwer zu ertragen, was aber keine Kritik sein soll, ganz im Gegenteil. Lunde hat in Vorbereitung des Buches u.a. in einem Auffanglager recherchiert, das merkt man deutlich. Die Beschreibung der Lebenswirklichkeit und der gruppendynamischen Vorgänge innerhalb solcher Extremsituationen erklärt auch viel über reale Fälle von Gewalt jeder Art in Auffanglagern.

Das eigentliche Hauptthema, das Wasser, ist omnipräsent. Es schwebt quasi in jedem einzelnen Satz über allem. Wie sehr Lunde die großen Folgen des Klimawandels am Herzen liegen, sticht auch in diesem Band durchweg deutlich hervor.

Wie schon Die Geschichte der Bienen ist auch dieser Band wieder ein wunderschönes Buch, das ich nur empfehlen kann. Mir kam es vor, dass ich in den Handlungssträngen diesmal deutlich weniger durcheinander kam. Das mag einerseits daran liegen, dass ich diesmal mehr Zeit hatte, um zusammenhängend zu lesen (das Buch hielt gerade einmal einen guten Tag), andererseits sind die Stränge auch klarer differenziert als im ersten Band (und letztlich auch einer weniger). Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben, einen kleinen Hang zur Empathie sollte man also mitbringen, sonst könnte es leicht langatmig werden. Dann aber ist es ein wundervolles Buch und wieder ein gewaltiges Plädoyer für den Klima- und Umweltschutz.

Klimaquartett
Rezension: Die Geschichte des Wassers (von Maja Lunde)
Die Letzten ihrer Art (von Maja Lunde)
Social Media Gedöns

Die Letzten ihrer Art (von Maja Lunde)

28. Januar 2020 0 comments Article Gesellschaft, Lesestoff, Roman
Titel: Die Letzten ihrer Art
Autor: Maja Lunde
Verlag: btb
Erschienen: 2019
Seiten: 640
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Vom ausklingenden 19. Jahrhundert bis in eine ungewisse Zukunft – Maja Lunde erzählt die Geschichte des Przewalski-Pferdes und vermittelt ein weiteres Mal mit leisen Tönen eine sehr laute Botschaft.

Quelle: btb

St. Petersburg, 1881. Der Zoologe Michail erhält den Schädel eines Wildpferdes. Er meint, darin ein Takhi, ein ausgestorben geglaubtes Urpferd, zu erkennen. Gemeinsam mit dem deutschen Abenteurer Wilhelm Wolff begibt er sich auf eine Expedition in die Mongolei.
Mongolei, 1992. Tierärztin Karin und ihr Sohn Matthias bauen Forschungsstation auf. Karins Lebensaufgabe: Das Takhi, das nur noch in Zoos lebt, wieder auszuwildern. Verfallen ist sie den Tieren im Zweiten Weltkrieg auf dem Anwesen Hermann Görings. Die Probleme ihres Sohnes machen es ihr nicht immer einfacher.
Norwegen, 2064. Die Klimakrise hat sich verschärft. Weite Teile Europas sind zusammengebrochen, wer kann, flieht nach Norden. Eva und ihre Tochter Isa verharren auf ihrem Hof, wo Eva alles tut, um die letzten Takhis, die sie noch beheimatet, zu retten. Geplagt von Mangel und Hunger drängt Isa ihre Mutter, endlich gen Norden zu ziehen, da taucht plötzlich Louise in ihrem Leben auf.

Die Letzten ihrer Art in der dritte Teil in Maja Lundes Klimaquartett. Das Buch umfasst 640 und erschien 2019 bei btb, einem Imprint von Random House.

Um das mal vorweg zu nehmen: In Die Letzten ihrer Art lässt Maja Lunde eine ganze Menge Pferde sterben und man ist immer hautnah dabei. Ich hab’s da wie mit Hunden, das geht mir immer ziemlich nah.

Wie schon im ersten Teil des Klimaquartetts widmet Maja Lunde den dritten wieder einer spezifischen Art: Dem Przewalski-Pferd oder Takhi, einem mongolischen Urpferd, das lange Zeit als ausgestorben galt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es wiederentdeckt und in zahlreichen europäischen Zoos angesiedelt. So wurde die Art in Gefangenschaft langsam wieder aufgebaut. Seit den 1990er Jahren laufen diverse Programme, um das Takhi wieder in seinen ursprünglichen Lebensräumen auszuwildern. In mehreren meist Nationalparks und Schutzgebieten insbesondere in der Mongolei leben heute so wieder wilde Takhis.

Strukturell bleibt sich Maja Lunde treu. Die Letzten ihrer Art erzählt in drei zeitlich klar getrennten Handlungssträngen die Geschichte der Takhis über die Jahrhunderte. Der Michail-Strang wird dabei in einer Art Reisebericht, den er als Autor nach seiner Expedition veröffentlichen will, erzählt. Karin und Eva erzählen ihre Geschichten aus ihrer Perspektive, in Evas Strang finden sich zudem regelmäßig Briefe von Isa an ihren schon geflohenen Freund Lars. Die gesamte Handlung ist fiktional, die Stränge um Michail und Karin sind aber an historische Ereignisse angelehnt.

Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber es könnte sein, dass Lunde mit Louise, die im Zukunftsstrang auftaucht, die Geschichte von Lou aus Die Geschichte des Wassers weitererzählt. Von ihrem Hintergrund her könnte es passen, auch die betonte Erwähnung ihres Rucksacks spricht dafür.

Insgesamt erzählt Maja Lunde durch den Zukunftsstrang wieder eine recht dystopische Geschichte. Die Stimmung ist gerade hier beklemmend und von Hoffnungslosigkeit geprägt. Über allem schwebt die Entscheidung über die Flucht und damit wahrscheinlich das Ende der Tiere. Die beiden anderen Stränge, insbesondere der Michail-Strang, wirken dem entgegen, trotzdem bleibt am Schluss die Zukunft. Maja Lunde dreht das zum Schluss geschickt, so dass Die Letzten ihrer Art nicht ganz hoffnungslos endet.

Auch der dritte Band ihres Klimaquartetts ist wieder ein fein recherchiertes, lautes Plädoyer für ein drastisches Umdenken in unserem Umgang mit dem Klimawandel – und damit weiten Teilen unserer westlichen Lebensart. Maja Lunde schafft es, das mit leisen Tönen zu erreichen. Der Roman wirkt als Gesamtwerk, nicht durch laute Belehrungen. Ihre Botschaft erschließt sich implizit, ohne laut ausgesprochen werden zu müssen. Das alleine schon macht die Reihe für mich besonders wertvoll, weil sie auf diese Weise nicht belehrend oder rechthaberisch daher kommt. Die Debatte ist so vergiftet, da würde eine andere Vorgehensweise bei Zweiflern sofort abgeblockt. So aber gelingt ein Zugang zu einer ganz spezifischen Geschichte und über sie ein Blick auf das große Ganze.

Wie für die beiden Vorgänger, gibt es auch für Die Letzten ihrer Art eine klare Leseempfehlung. Das Buch ist einfühlsam geschrieben, detailreich recherchiert und gibt so einen Einblick in eine Welt, die schon geschah, und wo sie wohl enden wird, wenn wir unsere Lebensart nicht radikal überdenken. Ein toller Roman zur richtigen Zeit.

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Klimaquartett
Rezension: Die Geschichte des Wassers (von Maja Lunde)
Die Letzten ihrer Art (von Maja Lunde)

Transparenzblock: Diese Rezension ist auch auf meinem Profil bei mojoreads (Werbung) erschienen. mojoreads versteht sich als social bookstore und beteiligt seine User am Erlös aus Buchverkäufen, die u.a. auf ihre Rezensionen zurückgehen. Wenn du das Buch kaufen willst, würdest du mir eine Freude machen, wenn du es über meine dortige Rezension (Werbung) kaufst. Bedankt 🙂

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