Der Präsident (von Sam Bourne)
Autor: Sam Bourne
Erschienen: 2017
Seiten: 479

Der neugewählte US-Präsident ist ein narzisstischer Demagoge. Während die Welt den Atem anhält, bekommt kaum jemand die dramatischen Szenen mit, die sich schon kurz nach seiner Amtseinführung im Lageraum des Weißen Hauses abspielen. Mitten in der Nacht befiehlt der Präsident den atomaren Erstschlag – wegen einer Nichtigkeit. Das Geschehene setzt eine Reihe von Reaktionen in Gang, denn irgendwie muss diese Regierung gebremst werden.
Kurz darauf nimmt sich der Leibarzt des Weißen Hauses scheinbar das Leben. Maggie Costello, im Büro des Rechtsberaters des Weißen Hauses geblieben, um die Folgen der Präsidentschaft von innen heraus abzumildern, wird auf den Fall angesetzt. Denn der wirft Fragen auf. Gibt es ein Komplott mit dem Ziel, den Präsidenten zu töten?
Band 3 der Reihe um Maggie Costello ist wahrscheinlich einer der bis dato besten, weil er das richtige Thema zum richtigen Zeitpunkt auf die richtige Weise behandelt. In Der Präsident widmet sich Sam Bourne schon 2017 der noch jungen Präsidentschaft Donald Trumps (dessen Schattenriss auch das Cover ziert) und, was das Buch sehr viel interessanter macht, seinem ursprünglichen Chefberater Steve Bannon. Spannend und besonders dabei ist, dass er seinen Bannon – er heißt Crawford McNamara – frei von der Leber reden lässt. Der Fokus des Buches liegt nicht auf dem namenlosen Präsidenten, er liegt auf dem Chefberater. Und den hat Bourne, auch wenn ihn das extremst unsympathisch und stellenweise auch heute noch nur schwer aushaltbar macht, furchtbar gut umgesetzt. Ich las das Buch jetzt nach 2017 zum zweiten Mal und ich erinnere mich noch, dass ich es damals wirklich schwer ausgehalten hatte. Heute ist es zwar immer noch krass, aber die zeitliche Distanz hilft durchaus.
Der größte Teil des Buches arbeitet auf das Attentat gegen den Präsidenten hin. Bourne gliedert den Teil in mehrere Handlungsstränge, die parallel aufeinander zu laufen und sich im Attentat treffen. Die Stränge sind insgesamt in sich weitgehend schlüssig, einzig der Punkt, dass Maggie wirklich sehr lange nicht auf die Idee kommt, der Leibarzt könnte von der Regierung selber ermordet worden sein, um eine Amtsenthebung aus medizinischen Gründen zu verhindern, ließ mich ein wenig zweifeln. Auf die Idee hätte sie angesichts des Gesamtbildes eigentlich viel schneller kommen müssen. Der Handlung tut das insgesamt nicht allzu weh, die Figur Maggie leidet aber schon ein wenig unter den Folgen des Irrtums.
Charakterlich hervorheben muss ich definitiv Crawford »Mac« McNamara, der ist wirklich herausragend gelungen; auf eine extrem unsympathische Weise. Sein Vorbild in der realen Welt tingelt zwar nun hauptsächlich noch durch Dokumentationen (was schlimm genug ist), aber wie die Präsidentschaft begann, hat man ja auch nicht vergessen. Mac passt in seiner grenzeinreißenden und absolut skrupellosen, trotzdem strategisch aber sehr intelligenten Art genau auf das, was man von Bannon erlebt hat. Insgesamt kann man sich ohne große Probleme vorstellen, dass der Ausgangspunkt des Buches genau so passiert sein könnte. Danach nahm die Realität zwar einen anderen Lauf, allerdings liegen Attentatsüberlegungen möglicherweise auch im Rahmen des Möglichen.
Hier startet Bourne wohl die große Frage, um die sich Der Präsident dreht: Wann kommt eine Demokratie an den Punkt, an dem ein Mord gerechtfertigt ist, um die Demokratie zu retten? Ein beliebtes Argument ist, dass die Herrschaft des Volkes sich auch entmachten darf. Das klingt erst mal logisch, lässt aber außer acht, dass es eben nicht die vielzitierte Mehrheit sein muss, die Faschisten an die Macht bringt. Trump beispielsweise wurde nur nach Wahlleuten mehrheitlich gewählt und das liegt neben dem System auch daran, dass die Parteien die Wahlkreise in den von ihnen regierten Bundesstaaten regelmäßig zu zurechtwürfeln, dass ihre Siegchancen möglichst optimal sind (siehe Gerrymandering). Wenn man den Fall auf Deutschland überträgt, wäre es in unserem Parlamentarismus recht unwahrscheinlich, dass eine faschistische Partei alleine über die 50% kommt. Sie bräuchte also einen Partner, aktuell wohl die FDP oder die Union. Jetzt rechnen Unions- oder selbst FDP-Wähler aber sicher nicht damit, dass ihre Stimme an die Faschisten gehen könnte. Also was nun tun, um den Zustand zu ändern? Die demokratischen Mittel funktionieren werden zunehmend untergraben (die Entwicklung machen die USA in den letzten vier Jahren durch) oder untergraben sich selbst, wie es die Republikaner im Senat machen, die, ob sie im Kern mit Trump konform gehen oder nicht, wie eine Wand hinter ihm stehen. Wann ist also der Punkt erreicht, an dem man sich mit gezielter Waffengewalt wehren muss – oder verbietet sich das etwa generell?
In Der Präsident diskutiert Bourne diese Frage an Maggie, die strikt an das System glaubt, und Bob Kassian und Jim Bruton, die für die radikalere Verfassungsauslegung stehen. Zu einem Ergebnis kommt er explizit nicht wirklich, implizit spricht die Handlung für sich. Allerdings ist der implizite Weg erheblich von Zufällen und Glück abhängig und tatsächlich darf man sich mit dem Wissen von vier Jahren fragen, ob Bourne die Republikaner nicht zu optimistisch eingeschätzt hat. Mag das Buch 2017 optimistisch gewesen sein, muss man 2020 feststellen, dass es gerade in seinem Optimismus doch sehr viel fiktionaler war, als Bourne sich möglicherweise gedacht hatte.
Langer Rede, kurzer Sinn, Der Präsident wurde zwar von der Realität überholt, trotzdem stellt es leider wichtige Fragen und bietet insbesondere in der Figur McNamaras ein eindrückliches Charakterportrait. Ein toller Politthriller auch innerhalb der Reihe um Maggie Costello ist das Buch so oder so.
Maggie Costello
Transparenzblock: Diese Rezension ist auch auf meinem Profil bei mojoreads (Werbung) erschienen. mojoreads versteht sich als social bookstore und beteiligt seine User am Erlös aus Buchverkäufen, die u.a. auf ihre Rezensionen zurückgehen. Wenn du das Buch kaufen willst, würdest du mir eine Freude machen, wenn du es über meine dortige Rezension (Werbung) kaufst. Bedankt 🙂
5. Februar 2020
1:51 – Nazikuschlerdämmerung. Ich mach’s heute kurz, aber ohne geht an einem solchen Tag nicht. Persönlich ist die Bücherdatenbanküberarbeitung fertig, mein Stapel offener Rezensionen abgearbeitet und ich stecke im neuen Pascal Engman. Bei dem ich mich wieder frage, wie er das schafft, eine Handlung so beiläufig, fast schon langweilig, aufzubauen und mich damit trotzdem total zu fesseln. Es fasziniert mich. Es geht eigentlich komplett gegen meine Lesevorlieben. Aber es funktioniert.
Und nun …
Ansonsten gehörte der Tag Thüringen. Da spielte sich heute fassungslos machendes ab. Nach der Landtagswahl mangelte es ja beiden verfahrenen Lagern (R2G bzw. CDU/FDP) an einer Mehrheit und ganz rechts am Rand grinste Bernd Höckes AfD mit einem Batzen Sitzen. Heute war nun die MP-Wahl. Ramelow wollte R2G als Minderheitsregierung fortsetzen. Dafür hätte er in den ersten beiden Wahlgängen keine notwendige absolute Mehrheit bekommen, denn die hat R2G ja nicht, im dritten Wahlgang hätte aber die einfache Mehrheit gereicht. Und die hätte er bekommen, weil die drei anderen Parteien keinen gemeinsamen Kandidaten hatten.
Was jetzt kommt ist einigermaßen Spekulation, sieht man mal von den Fakten ab. Fakt ist, die AfD hatte einen Gegenkandidaten aufgestellt. Fakt ist auch, die FDP sagte sich dann, wir müssen aus demokratischen Gründen wenigstens symbolisch einen bürgerlichen Kandidaten aufstellen. Weil rechts und links sind ja quasi gleich schlimm, der Wähler soll wenigstens sehen, dass man sich um eine Alternative bemüht hatte (ja ja, es regnete den ganzen Tag wieder Hufeisen). Die CDU enthielt sich dann nicht, wie man das erwartet hatte, sondern stimmte für Kemmerich, den FDP-Kandidaten. Was im besten Fall weder FDP noch CDU auf dem Schirm hatten, war die Steilvorlage, in die die AfD sie damit gelockt hatte. Denn nun konnte die AfD statt ihrem Kandidaten ebenfalls geschlossen Kemmerich wählen und ihn so ins Amt bringen.
Jetzt sollte man meinen, Kemmerich hat da nur eine Möglichkeit und die nutzt er auch: Bevor er sich von Nazis ins Amt hieven lässt, lehnt er die vollkommen unerwartete Wahl ab. Aber das kann man von einem FDP’ler, der Macht riecht, ja nicht erwarten. Er nahm an und befindet sich jetzt in der unglücklichen Lage, niemanden zum Regieren zu haben. Er klopfte schon bei der SPD an, von der gab es postwendend einen deutlichen Korb. Die Grünen sehen das wohl genau so und die Linke braucht (und würde) er gar nicht fragen. Die CDU ist sich wohl noch nicht so ganz sicher, wie sie damit jetzt umgeht. Fakt ist, keiner will auf die AfD angewiesen sein.
Aus den Bundesparteien hagelt es schärfste Kritik von links und, naja, so was ähnliches von mitte-rechts. Bis die CDU sich mal geäußert hat, hat es fast den ganzen Tag gedauert. Dann kam wieder nur das Geseier, dass das gegen alle Absprachen und Parteitagsbeschlüsse wäre, wohlwissend aber ohne irgendwelche Maßnahmen anzusprechen. Die FDP findet das auch alles nicht so toll, aber es war ja für einen guten Zweck (Hufeisen, genau). Kubicki entblödete sich nicht, überhaupt nicht zu verstehen, was denn so schlimm an einer Minderheitsregierung unter einem FDP-MP sei, im Gegensatz zu einer solchen unter einem Linke-MP. Als ob es völlig egal wäre, dass Ramelow sich von demokratischen und Kemmerich nun mal von Nazis ins Amt hätte dulden lassen.
Ein weiterer Tabubruch also, ein sehr schwerer. Wenn Thüringen das nicht wieder auf die Reihe bekommt, hätten FDP und CDU einen fürchterlichen Präzedenzfall geschaffen. Was daraus in Zukunft wird, will man sich gar nicht ausdenken.
Winter der Welt (von Ken Follett)
Autor: Ken Follett
Erschienen: 2012
Seiten: 1023

Vier Familien, vier Länder, ein Drittes Reich. Kaum ist der Erste Weltkrieg überstanden, sehen die Nachkommen der Protagonisten aus Sturz der Titanen der nächsten weltweiten Katastrophe ins Auge. In der Sowjetunion stecken die Peschkows tief in einem System, das sich zunehmend kaum noch von den Schrecken des Zarenreichs unterscheidet. In Großbritannien erleben die Leckwiths, wie der Faschismus gerade noch gestoppt werden kann. Unterdessen sehen sich die von Ulrichs in Deutschland plötzlich auf der Seite der Verfolgten eines mörderischen Systems. Europa wird zunehmend faschistisch, was bis in die USA zu spüren ist, wo die Dewars immer noch politisch versuchen, die Welt vor der nächsten Katastrophe zu bewahren. Es wird ihnen nicht gelingen und so folgt die nächste grausame Phase im Leben der Protagonisten.
Winter der Welt ist der zweite Teil in Ken Folletts Jahrhundert-Saga. Das Buch umfasst 1023 Seiten und erschien 2012 bei Bastei Lübbe. Es behandelt grob die Zeit um das Dritte Reich.
Winter der Welt beginnt im Jahr 1933, kurz vor der endgültigen Machtergreifung der Nazis in Deutschland. Wie schon im ersten Band erzählt Follett die Geschichten seiner Protagonistenfamilien in ihren jeweiligen Ländern, die ganz unterschiedlich, aber allesamt vor dem Hintergrund des Aufstiegs von Faschismus und Sozialismus stattfinden. Die Bande aus dem ersten Teil wirken weiter, auch die zweite Generation knüpft Verbindungen untereinander – soweit der Lauf der Geschichte das zulässt.
Standen im ersten Band noch Frauenrechte und die sozialistische Revolution ein wenig im Vordergrund, lassen sich in Winter der Welt schwieriger konkrete Schwerpunkte fest machen. Einer, um den man in einem Buch über die Zeit des Dritten Reiches aber auch keinen Bogen machen kann, ist die Vernichtungsideologie. Follett nutzt dafür die ›Aktion T4‹, das Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten. Den Teil finde ich recht gut gelungen, insbesondere weil konkrete Einzelheiten über dieses Programm zumindest zu meiner Schulzeit eher nicht auf dem Lehrplan standen. Wir lernten, dass es das Euthanasieprogramm gab und grob wer ihm zum Opfer fiel, über den Ablauf aber eigentlich nichts.
Ein weiterer Schwerpunkt, der auch eher Abseits meines Geschichtsunterrichts lag, ist die Weiterentwicklung der Revolution in Russland unter Stalin. Follett knüpft quasi nahtlos an den Stand aus Sturz der Titanen an und erzählt die Entwicklung relativ eindrücklich weiter. Insgesamt ergibt sich ein Bild schlecht umgesetzten guten Willens über den kompletten Revolutionsverlauf, das seinen traurigen Höhepunkt schließlich im Schreckensreich des Stalinismus‘ findet.
Eine weitere, erwähnenswerte Passage ist der verdeckte Kampf gegen die Faschisten in Westeuropa. Follett nutzt dafür Spanien vor der Machtübernahme Francos und später das besetzte Frankreich und auch hier gibt es viel zu lernen, was im klassischen Geschichtsunterricht wohl öfter außen vor blieb. Unter dem Gesichtspunkt gefällt mir die gesamte Jahrhundert-Saga wirklich gut.
Daneben leitet Follett zahlreiche historische Schlüsselpunkte detailliert her. Wie schon im ersten Band ist sein Stil flüssig und gut lesbar. Stellenweise könnte man sicher ein paar Seiten kürzen, aber am Umfang des Buches würde das wohl wieder wenig ändern. Die Geschichte ist gewaltig, vier – eigentlich fünf, wenn man die amerikanischen Peschkows mitzählt – Protagonistenfamilien mit jeweils eigenem räumlichem Umfeld ergeben nun mal am Ende sehr viel Stoff. Meinem Gefühl nach ist Winter der Welt im Detail etwas grausamer bzw. expliziter als Sturz der Titanen. Persönlich finde ich das meistens nicht so gut, wenn es keinen genretypischen Zweck erfüllt (s. Horror), hier ist es zur Verdeutlichung aber durchaus angebracht. Faschismus und Stalinismus insbesondere waren unfassbar grausam und daran kann gerade heute nicht oft genug erinnert werden.
Insgesamt ist Winter der Welt eine gelungene Fortsetzung der Saga und wohl selten so aktuell gewesen wie heute. Wie schon im ersten Band lassen sich zahlreiche Parallelen zur heutigen Gesellschaft ziehen, was das Buch um so eindrücklicher macht. Neben echten Zeitzeugenberichten sicher nicht die schlechteste Lektüre, um ein Gefühl gegen die aktuellen Entwicklungen zu bekommen.
Jahrhundert-Saga
Transparenzblock: Diese Rezension ist auch auf meinem Profil bei mojoreads (Werbung) erschienen. mojoreads versteht sich als social bookstore und beteiligt seine User am Erlös aus Buchverkäufen, die u.a. auf ihre Rezensionen zurückgehen. Wenn du das Buch kaufen willst, würdest du mir eine Freude machen, wenn du es über meine dortige Rezension (Werbung) kaufst. Bedankt 🙂
6. November 2019
2:24, Politik. Das Bundesverfassungsgericht hat gestern tatsächlich teilweise drastisch gegen Hartz 4 geurteilt. Kürzungen sind als Sanktionsmöglichkeit zwar grundsätzlich ok, harte Kürzungen aber nicht. Und die wurden auch direkt verboten – das ist der außergewöhnliche Schritt. Auf jeden Fall wird Hartz 4 jetzt wieder diskutiert und es klingt fast so, als könnte sich da in Zukunft was ändern.
Der alte Herr hat seine Computerarbeitssaison gestartet. Soll heißen, er arbeitet jetzt wieder ständig in meinem Wohnzimmer und ich bin zunehmend weniger ausgeglichen. Jeden Winter das gleiche…
Der Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bundestages, Brandner von der AfD, hat den Bogen wohl endlich überspannt. Nach antifaschistischen Aussagen nach Halle soll er jetzt abgewählt werden. Das wird auch Zeit, der hätte nie gewählt werden dürfen.
Ansonsten gehörte der Tag wieder der CDU. Wir hatten’s die Tage ja von den 17 Thüringer Würstchen, die Gespräche mit der AfD verlangen. Ich muss mich da korrigieren, Ziemiak fand das nicht toll. Eigentlich findet das niemand toll, aber die Empörungsmaschine innerhalb der Union läuft langsam an. Unterdessen bietet Bernd Höcke, Faschist, die Unterstützung einer Minderheitsregierung an. Man darf wirklich gespannt sein, ob Mohring die Kurve am Ende kriegt.
4. November 2019
1:00, muss ja. Trostloses Wetter, Lesezeit. Follett fesselt mich auf ziemlich selbstzerstörerische Weise. Wir sind mitten im Zweiten Weltkrieg und es ist reichlich unerträglich, die wahlweise Hilflosigkeit oder Gleichgültigkeit ggü. dem Nationalsozialismus zu erleben. Und wir reden nur über einen Roman. Früher ging das selbst mit Zeitzeugenberichten leichter. Da gab’s halt auch noch die gefühlte Gewissheit, sowas passiert nie wieder.
Die Bayern haben nach einem 1:5 gegen die Eintracht ihren Trainer gefeuert – mal wieder. Lewis Hamilton ist Weltmeister – mal wieder. Die Packers und die Lilien haben schlimm verloren – mal wieder. Sport hat schon was Ermüdendes.
Die CDU reibt sich gerade – vollkommen überraschend – an den Nachwehen der Thüringen-Wahl auf. Mohring möchte lieber unter Duldung der AfD MP werden, als Ramelow zu unterstützen. Die JU findet’s geil, die sog. Werteunion sowieso und sogar der GS trommelt. Das alles gegen Ramelow, der fast 80% der Wähler präferenzmäßig hinter sich hat. Es ist absolut absurd.
Gleichzeitig geriert sich der Heimathorst wieder genüsslich in seiner neuen Rolle als… ja was eigentlich? Er beklagt die Verrohung der Gesellschaft, den Aufstieg der Nazis, gleichzeitig verkündet er ein Sofortmaßnahmenpaket gegen den sog. Linksextremismus. Der Mann ist samt seiner Union ein politischer Geisterfahrer. Auch das ist absurd. Und all das wäre lächerlich, wenn es nicht so brandgefährlich wäre.
Ansonsten gehörte der Tag der Spannung vor morgen. Das Bundesverfassungsgericht wird über Hartz-4-Sanktionen urteilen – eigentlich schon lange überfällig. Mit einem bisschen Glück wird die Regierung endlich mal dazu gezwungen, das Existenzminimum realpolitisch als das zu begreifen, was es ist: Das, was ein Mensch in einem zivilisierten Land bekommen muss, um ganz konkret und als Teil der Gesellschaft zu überleben. Wär ja mal was.
Kurzbio

Thomas liest, schreibt drüber, ist von der Menschheit im Allgemeinen genervt und schreibt auch mal da drüber.
Letzteres tut ihm jetzt schon Leid, ersteres nicht.
Archiv
- Februar 2021 (1)
- Januar 2021 (1)
- Dezember 2020 (5)
- November 2020 (1)
- Oktober 2020 (5)
- September 2020 (3)
- August 2020 (7)
- Juli 2020 (3)
- Mai 2020 (1)
- April 2020 (3)
- März 2020 (8)
- Februar 2020 (15)
- Januar 2020 (9)
- Dezember 2019 (2)
- November 2019 (19)
- Oktober 2019 (21)
- September 2019 (23)
- August 2019 (6)
- Juli 2019 (6)
- Juni 2019 (5)
- Mai 2019 (15)
- April 2019 (15)
- März 2019 (9)
- Februar 2019 (5)
- Januar 2019 (2)
- Februar 2018 (1)