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3. August 2020

3. August 2020 0 comments Article Rumpelkammer

17:42 – ich bin mal wieder so müde. Seit Samstag lassen sich Nachrichten und insbesondere Social Media mal wieder nur noch schwer ertragen. Aber von vorne. Am vergangenen Samstag sollte in Berlin der große Umsturz stattfinden. Ein Potpourri aus Faschisten, Neonazis, Rassisten, Antisemiten, Verschwörungstheoretikern, Impfgegnern, Faktenverleugnern und was es in der Blase aktuell noch so gibt rief nach Berlin, um im Optimalfall die Regierung zu stürzen – alles natürlich im Namen des Volkswillen, kleiner geht’s bei denen ja nie. Aus den Millionen wurden dann doch »nur« 15.000 bis 20.000, weil das aber nicht dem großen Plan entsprach, bezichtigte man Presse, Polizei, Beobachter und den gesunden Menschenverstand fix der Lügenpropaganda und berief sich auf die eigenen Zählungen, die irgendwo zwischen 1,3 und 1,5 Millionen lagen – ein voller Erfolg also.

Kommen wir aber zurück zur Müdigkeit. Auf Twitter etablierten sich in der allgemeinen Kommentierung schnell die Hashtags #Covitioten und #Deppenparade, Politiker griffen sie auf. Es folgte, was seit dem Aufflammen von PEGIDA schon so gut funktioniert: Das Potpourri aus real gefährlichen bis sehr gefährlichen Menschenhassern wird belächelt, erste Stimmen werden laut, die wären nicht alle Extremisten, man müsse die Besorgten abholen. Willkommen in der Zeitschleife.

Einsame Stimmen, die die Verharmlosung anprangern, gehen im Hashtagaktivismus bestenfalls unter, wer weniger Glück hat, wird aus den vermeintlich eigenen Reihen beschimpft. So las ich beispielsweise tatsächlich einen linken Account, der »Gutmenschen« als Pauschalbeleidigung für die Kritiker in den eigenen Reihen benutzte. Da geht einem doch das Herz auf!

Berechtigte Kritik geht dabei halbwegs unter – insbesondere der Berliner Innensenator sollte unter Beschuss stehen. Denn dem dürfte es zu verdanken sein, dass die Polizei mit 1.100 Beamten erwartbar vollkommen unterbesetzt war. Und der gab wohl auch die Anordnung raus, die Demo nicht wegen Verstößen gegen die Abstands- und Maskenpflicht aufzulösen. Bei beidem konnte man, ebenfalls erwartbar, nicht von Einzelfällen sprechen. Wer auf der Demo maskiert war, musste Journalist sein.

Das ist jetzt alles zwei Tage her und in der Kommunikation hat sich nichts verändert. Als hätte es PEGIDA, in deren Folge die AfD und in deren Folge die Getriebenheit der Regierenden vom rechten Mob nie gegeben. Hätte ich Samstag nur die beiden Hashtags geblockt, wäre in meiner Timeline seitdem relative Ruhe. Es ist zum Verzweifeln.

Ansonsten gehörte der Tag der Maskenpflicht bei der Deutschen Bahn. Die hatte da nämlich bisher ein recht eigenwilliges Rechtsverständnis. Seit Monaten wird sie kritisiert, weil sie die Maskenpflicht in ihren Zügen nicht durchsetzt. Man berief sich laut und überzeugt auf die hauseigenen Beförderungsbedingungen, die die Durchsetzung nicht zuließen. Kritiker hatten schnell den Passus gefunden, der Maßnahmen gegen Fahrgäste ermöglicht, die die öffentliche Sicherheit oder die Gesundheit der Fahrgäste gefährden, durchaus möglich machen. Die Tage telefonierte dann wohl Markus Söder mit Bundesunfähigkeitsminister Andreas Scheuer, der sich sogleich mit der Bahn in Verbindung setzte. Und siehe da, nach Monaten findet die den Passus in ihren Beförderungsbedingungen auch und will mit dem und der Unterstützung der Bundespolizei nun die Maskenpflicht durchsetzen. Man glaubt es kaum.

Social Media Gedöns

23. März 2020

23. März 2020 0 comments Article Rumpelkammer

14:37 – Aktueller Status: Pandemisch. Es ist so ruhig hier, das ist nicht schön. Leider hat die Covid-19-Pandemie auch mich einigermaßen in Beschlag. Keine Sorge, keine Infektion. Aber das ganze Drumherum – ich bin ja ehrenamtlich im Katastrophenschutz tätig – frisst schon erheblich Zeit. Wir haben zwar (noch) keine Einsatzlage, aber wir wollen ja nicht unvorbereitet sein, sollte es zum Ernstfall kommen. Passenderweise sind uns auch genau jetzt Fahrzeuge ausgefallen, die es wieder in die Einsatzbereitschaft zu bringen erfordert. Das frisst Zeit und Nerven, da bleibt nicht viel für Lesen und Schreiben.

Kommt dazu, dass auch im Privaten wieder einiges zu tun ist. Wenn’s kommt, kommt alles – kennt man ja.

Über die aktuellen Geschehnisse möchte ich fast nichts schreiben. Es war zu viel und vieles ist nur noch in seinen Auswirkungen aktuell. Die bundesweiten Maßnahmen, die seit heute gelten, kommen endlich mal in die Nähe von dem, was ich für notwendig halte. Wenn sie ziehen, haben wir vielleicht noch eine Chance, den Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern. Eine kleine, wohlgemerkt.

Ansonsten gehörten die Tage Appellen, und mit einem solchen möchte ich auch erst mal enden: Haltet euch an die Maßnahmen. Die Infektionszahlen stiegen in Deutschland zuletzt täglich um etwa 25%, das bedeutet, eine Verdopplung etwa alle 3 Tage. Wir stehen irgendwo in Deutschland offiziell irgendwo um 25.000 Infizierte. Wenn wir bei dem Verdopplungsintervall bleiben, bricht in 2, max. 3 Wochen das Gesundheitssystem zusammen. Das kann keiner wollen.

Social Media Gedöns

Rezension: Todesbrut (von Klaus-Peter Wolf)

15. März 2019 0 comments Article Lesestoff
Quelle: script5

Ostfriesland im Ausnahmezustand. Nach einem Ausbruch der Vogelgrippe im Raum Emden wird die Stadt abgeriegelt. Die Fähre nach Borkum hängt samt Urlaubern auf der Nordsee fest. Borkum will sich gegen die Seuche verteidigen, nach Emden zurück wollen die Fahrgäste nicht. Aus einem Mastbetrieb für Hühner wird in kürzester Zeit eine bedrohte Festung. Schnell brechen gewohnte Regulierungs- und Sicherheitsinstitutionen zusammen, das moralische Gesellschaftsfundament bricht zusammen, das Recht des Stärkeren beginnt sich zu etablieren. Mittendrin versuchen zahlreiche Protagonisten in ihren unterschiedlichen Situationen einfach nur zu überleben.

Todesbrut stammt bereits aus dem Jahr 2013, zeichnet aber ein Szenario, das genau so immer noch stattfinden könnte. Die staatliche Ordnung bricht durch eine Ausnahmelage quasi von einem Moment auf den anderen völlig zusammen. Wie geht das Individuum damit um? Wolf zeichnet durch seine zahlreichen Protagonisten ein Füllhorn an Wegen. Sei es der charismatische Führer, der, um die Sicherheit Borkums besorgt, eine Bürgerwehr aufstellt. Sei es der industrielle Hühnerfarmer, der sich im Moment der Bedrohung seines Betriebs und seiner Tiere plötzlich mit radikalen Tierschutzaktivisten verbündet – und umgekehrt. Sei es der Liebende, der auf dem Weg zu seiner Freundin um jeden Preis eine kaputte Familie retten möchte. Und viele mehr. Wolf gewährt Einblick in zahlreiche Charaktere – vermeintlich gute und böse – und demonstriert, dass sich Gut und Böse so trennscharf nicht immer definieren lassen. Im Angesicht des Chaos können gute Absichten böse Folgen hervorbringen.

Wolf befasst sich in seinem Szenario mit dem Mensch in Ausnahmesituationen generell. Das genaue Szenario ist eigentlich austauschbar, es ginge auch kleiner, die Mechanismen bleiben aber immer ähnliche. Er zeichnet seine Charaktere – und das ist bei der Masse durchaus beeindruckend – wie immer mit sehr viel Liebe. Durch die Menge an Schauplätzen könnte man meinen, die Story müsste rennen, dem ist aber kaum so, da das Zeitfenster, in dem das Buch spielt, sehr begrenzt ist. Insgesamt lässt es sich so, trotz der vielen Schauplatz- bzw. Storywechsel, sehr gut lesen.

Zusammenfassend möchte ich das Buch eigentlich jedem empfehlen, ganz besonders denen, die Gewaltausbrüche in Geflüchtetenunterkünften zum Anlass für ihre rechte Ideologie nehmen. Das Buch behandelt zwar ein vollkommen anderes Thema, die Charakterwandel, die sich beim sog. Lagerkoller abspielen, sind aber sehr ähnlich. Wolf zeichnet die gut nachvollziehbar. Insgesamt ein super Buch, das zum Nachdenken über den eigenen Umgang mit Ausnahmesituationen anregt.

Social Media Gedöns

Kurzbio

Hutfoto

Thomas liest, schreibt drüber, ist von der Menschheit im Allgemeinen genervt und schreibt auch mal da drüber.
Letzteres tut ihm jetzt schon Leid, ersteres nicht.

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