»Mach mit!« –– so lautet ein Ruf, den Radioteleskope aus den Tiefen des Alls aufnehmen. Doch so simpel bleibt es nicht. Der Botschaft sind komplexe Daten zum Bau einer unfassbar großen Maschine angefügt – und niemand weiß, wofür sie eigentlich gut ist. Dazu kommt, dass scheinbar nicht nur Menschen und Next die Einladung empfangen, auf ganz individuellen Kommunikationswegen erreicht sie Trolle, Durchquerer, scheinbar alle Kreaturen der Langen Erde. Ein letztes Mal machen sich Joshua Valiente und Lobsang mit alten und neuen Freunden auf den Weg, das Geheimnis der Botschaft zu lösen.
Der Lange Kosmos ist der fünfte und letzte Teil in Terry Pratchetts und Stephen Baxters »Lange Erde«-Zyklus. Sie setzen die Tradition der Reihe fort, kein großes Handlungsfeuerwerk abzufeuern, sondern in liebevoller Kleinarbeit eine ziemlich große Idee durchzuspielen. Das Buch trägt, obwohl Pratchett vor Abschluss der redaktionellen Arbeit starb, die gleiche Handschrift wie die restlichen Teile der Reihe und eigentlich auch sein gesamtes Lebenswerk. Schauplätze, Charaktere, die gesamte Handlung sind so liebevoll und positiv geschrieben, wie es wohl neben ihm nur wenige können. Man liest immer mit der Gewissheit im Hinterkopf, egal wie es enden wird, alles wird gut sein. Eine Kunst, die einen maßgeblichen Teil dazu beiträgt, dass Pratchett einer meiner All-time-Lieblingsautoren ist.
Wie gesagt, wer ein Handlungsfeuerwerk erwartet, wird hier enttäuscht. Es gibt, wie schon in den anderen Bänden, zahlreiche Stellen, an denen die Handlung seitenlang scheinbar gar nicht fortschreitet. Wenn man sich nicht auf das Größere einlässt, steigt man hier leicht aus. Das ist schade, aber auch ok. Geschmackssache.
Wie man es von Pratchett gewohnt ist, kommt der feinsinnige Humor nicht zu kurz. Er und Baxter verstehen sich herrlich darauf, Kritik an der Realität humorvoll zuzuspitzen.
»Also eine sogar noch dümmere Rasse als die Menschheit", sagte Lobsang. »Das vermerke ich im Logbuch. Eine erstaunliche Entdeckung.«
Der Band kann grundsätzlich ohne Vorkenntnis über die Handlung in den restlichen Bänden gelesen werden, allerdings ist es hilfreich, wenigstens die groben Umstände der Reihe zu kennen. Die für die Story relevanten Teile der Geschichten der Charaktere werden aber im Laufe des Buches zusammengefasst wiederholt.
Alles in Allem kann ich Der Lange Kosmos für mich empfehlen. Wer die restlichen Bände mag, der dürfte auch hier nicht enttäuscht werden. Zumal die Reihe zu einem schönen Abschluss kommt. Wer allerdings Action will, der ist hier ganz fehl am Platz.