Lesedauer3 Min, 16 Sek
Titel: Schwarzblende
Autor*in: Zoë Beck
Verlag: Heyne
Erschienen: 09.03.2015
Seiten: 416

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Niall wird in London zufällig Zeuge eines Terroranschlags. Als Dokumentarfilmer erkundet er gerade einen zukünftigen Drehort, als zwei junge Männer mit Macheten durch die Stadt laufen. Er folgt ihnen und filmt sie später, als sie einen jungen Briten grausam umbringen. Mit ihnen wird er unter Terrorverdacht verhaftet, seine Unschuld steht aber bald fest. Durch seinen Vater, einen bekannten Kriegsfotografen, bekommt er die Chance, einen Dokumentarfilm über die Hintergründe der Tat zu drehen. Bald gerät sein Leben aus den Fugen und auch der Anschlag an sich wird immer mysteriöser.

Schwarzblende ist 2015 bei Heyne erschienen, hat an Aktualität aber nicht verloren. Auf 416 Seiten zeichnet Zoë Beck eine komplexe Geschichte, die mit der öffentlichen Hinrichtung eines britischen Soldaten in einem Londoner Park beginnt, sich aber weit über diesen Fall hinaus erstreckt.

Die Fülle der übergeordneten Themen, die Beck in ihren Thriller einfließen lässt, zu erfassen, fällt mir fast schwer, so viele sind es. Zumal ich an der Stelle nicht zu viel spoilern will, denn Beck hat sich große Mühe gegeben, die Geschichte schwer vorhersehbar zu schreiben. Ich lese üblicherweise keine Klappentexte, bevor ich das Buch gelesen habe, daher ist das, was ich im Laufe der Lektüre von der weiteren Handlung erwartete, mindestens zweimal radikal umgeschlagen. Das alleine war schon ziemlich stark.

Lesedauer1 Min, 68 Sek
Titel: Karma-Attacke
Autor*in: Klaus-Peter Wolf
Verlag: S. Fischer
Erschienen: 01.06.2010
Seiten: 416

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Seit dem grausamen Mord an ihrer Mutter lebt die nun 15-jährige Vivien in der geschlossenen Psychiatrie. Deren ärztlicher Leiter Professor Ullrich, ein Vertreter der Reinkarnationstherapie, hält sie aber für völlig normal, ganz im Gegensatz zur restlichen Gesellschaft. Vivien lebt zwischen ihren Realitäten. Mal auf der Erde im Hier und Jetzt, mal auf dem fernen, archaischen Planeten Thara. Ein Konflikt von dort scheint sich auf der Erde fortzusetzen und als weitere Leichen auftauchen grausam verstümmelt, wie damals ihre Mutter eskaliert die Situation.

Karma-Attacke erschien zunächst 2001 im Berner Verlag Scherz. Die aktuelle Fassung wird seit 2010 bei FISCHER aufgelegt. In dem 416 Seiten starken Werk merkt man aber deutlich sein Alter. Stil und vor Allem Wortwitz, wie sie heute typisch für Wolfs Werke sind, fehlen dem Buch fast vollständig. Es ist insgesamt sehr viel ernster geschrieben.

Mit der Reinkarnationstherapie bzw. -theorie wählt Wolf einmal mehr ein umstrittenes bzw. schwieriges, damals aktuelles Thema, wie er das auch schon in beispielsweise Traumfrau zum illegalen Mädchenhandel getan hat. Wolf nimmt dabei erneut kein Blatt vor den Mund er taucht tief und recht schonungslos in das Thema ein. Zwischenzeitlich kann man den Eindruck bekommen, er selber sei Anhänger dieser psychologischen Richtung gewesen, so genau sind seine Darstellungen. Daneben übt Wolf Kritik am psychiatrischen System allgemein, das sich zu sehr auf Ruhigstellung der Betroffenen beschränkt. Diese Kritik ist wohl bis heute gültig.

Lesedauer2 Min, 44 Sek
Titel: Das Werden des jungen Leiters
Autor*in: Klaus-Peter Wolf
Verlag: S. Fischer
Erschienen: 15.09.2015
Seiten: 270

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Jörg Staute lebt mit seiner Frau Annie das typische 80er-Jahre-Leben. Er arbeitet in der Buchhaltung der Kaufhauskette Dagobert, spielt in seiner Freizeit Basketball und doch fühlt er sich zu höherem berufen. Durch einen pikanten Zufall lernt er seinen etwas eigenen obersten Chef kennen, der von seinen Ideen begeistert ist. Vom einen auf den anderen Tag leitet Jörg plötzlich die Werbeabteilung der Kette und seine Ideen sind revolutionär. Natürlich stößt er damit auf Widerstand in der verstaubten Chefetage, in der sich jeder vorwiegend an Bestechungsgeldern bereichert. Und auch privat schafft sein Aufstieg neue Probleme.

Das Werden des jungen Leiters ist erstmals 1985 bei der Büchergilde Gutenberg erschienen, die aktuelle Fassung wird seit 2015 im FISCHER Verlag aufgelegt. Letztere habe ich gelesen. Das Buch umfasst 270 Seiten und ist in eine fast schon unanständige Anzahl Kapitel unterteilt. Man kann es also relativ gut unterbrechen.

Das Buch hat starke satirische Elemente. In der ersten Hälfte nimmt Wolf besonders die Werbebranche aufs Korn, in einem Zug damit die männerdominierten Chefetagen, wie sie seit der Wirtschaftswunderzeit typisch waren. Die zweite Hälfte empfand ich in der Hinsicht als schwächer. Sie ist breiter aufgestellt, u.a. die Politik kommt dazu. Die satirischen Elemente stehen aber nicht mehr so sehr im Mittelpunkt. Das Buch wird dadurch aber nicht schlechter, die Story bleibt witzig. Unterstützt wird das über das ganze Buch durch eine herrlich absurde Schreibweise.

Lesedauer2 Min, 25 Sek
Titel: Vielleicht gibt's die Biscaya gar nicht
Autor*in: Klaus-Peter Wolf
Verlag: S. Fischer
Erschienen: 15.09.2015
Seiten: 308

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Gisela führt ein Leben als typische Hausfrau und Mutter. Eines Tages reicht ihr das nicht mehr. Als sie an einer Raststätte den 20 Jahre jüngeren Tramper Mick aufgabelt, der vor einem Leben in vorgefertigten Mustern fliehen will, versuchen beide den Ausstieg. Es entwickelt sich eine stürmische Liebe und ein wilder Roadtrip quer durch Europa.

Vielleicht gibt's die Biscaya gar nicht ist erstmals 1994 erschienen, könnte aber gut 10 Jahre älter sein. Die aktuelle Fassung stammt aus 2015. Älter könnte es sein, weil Ausstiegsfantasien und Rebellion gegen die geltenden Normen und Lebensvorstellungen eigentlich typisch für die 70er wären. Diese Aufbruchsstimmung zu vermitteln gelingt Klaus-Peter Wolf dann auch sehr überzeugend. Seine beiden Protagonist*innen versuchen beide jede*r von der eigenen Ausgangsposition und auf die ganz eigene Weise den Bruch mit ihrem bisherigen Lebensplan.

Hausfrau und Mutter Gisela hat mit ihrem Mann zwei Söhne auf der Schwelle zum Erwachsensein großgezogen. Er brachte das Geld ins Haus, sie war Hausfrau und Mutter. Mit einer wilden Geschichte über ihren gewalttätigen Mann und einen Geliebten in Stockholm meint sie sich für Mick interessant zu machen. Sie geniest sein Interesse und erlebt das, was sie als junge Erwachsene nicht erlebte, nun verspätet.

Lesedauer2 Min, 66 Sek
Titel: Donnas Baby
Autor*in: Klaus-Peter Wolf
Verlag: S. Fischer
Erschienen: 15.09.2015
Seiten: 380

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Donna ist 17 Jahre alt und lebt in einem behütetem Elternhaus. Ohne das Wissen ihrer Eltern geht sie mit ihren Freunden auf ein Musikfestival, dort entdeckt Jens sie und ist sofort hin und weg. Jens ist das genaue Gegenteil von Donna. Er lebt alleine, hat keine Arbeit und hält sich mit mehr oder weniger Kleinkriminalität über Wasser. Im Rausch der Gefühle (und einiger Joints) durchleben sie eine intensive Nacht miteinander. Sie entdecken eine Art Seelenpartnerschaft. Einige Zeit später kommt die Hiobsbotschaft: Donna ist schwanger und der dritte Monat ist schon vorbei. Ihre Gynäkologin, eine rigorose Abtreibungsgegnerin, hat die Schwangerschaft vorher verschwiegen. Daraus ergeben sich aber ganz neue Probleme und so finden sich Donna und Jens plötzlich ohne Geld und eine Perspektive auf der Flucht vor den Behörden und einem Pharmakonzern.

Donnas Baby stammt aus dem Jahr 1998, die aktuelle Fassung aus dem FISCHER Verlag ist von 2015 die habe ich gelesen. Das Buch ist mit 380 Seiten recht dick für Klaus-Peter Wolf, gerade im ersten Teil geht davon recht viel für die Beschreibung der Charaktere drauf. Wolf gibt sich große Mühe, Geschichte, Psyche und Beweggründe von Donna, ihren Eltern und Jens verständlich zu machen. Das ist manchmal etwas langatmig, hilft aber sehr, ihre späteren Handlungen zu verstehen. Denn alle Charaktere brechen auf die eine oder andere Weise moderat oder radikal aus ihren gewohnten Verhaltensmustern aus.

Lesedauer1 Min, 58 Sek
Titel: Feuerball
Autor*in: Klaus-Peter Wolf
Verlag: cbt
Erschienen: 01.12.2008
Seiten: 222

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Ein Serienbrandstifter verbreitet Angst und Schrecken in Ichtenhagen. Den Anfang nahm alles, als der Buchladen von Jens' Vater abgebrannt ist. Wenig später verbrennt sein Vater in seinem Auto. Jens, der von Horrorvisionen geplagt wird, die er nicht selten nicht von der Realtät trennen kann, bekommt einen Verdacht, wer der Feuerteufel sein könnte. Doch wird man ihm glauben, wo er sich selber kaum glauben kann?

Feuerball stammt in der aktuellen Fassung aus dem Jahr 2008, die Erstauflage ist von 1997. Das Buch wird ab einem Alter von 12 Jahren empfohlen.

Schauplatz ist das fiktive Ichtenhagen im Westerwald, das Klaus-Peter Wolf immer dann einsetzte, wenn er einen stereotypen Ort brauchte, ohne einem realen und seinen Bewohnern an den Karren zu pinkeln. Tatsächlich wundert mich in der Hinsicht etwas, dass Feuerball in Ichtenhagen spielt, denn, anders als beispielsweise in Traumfrau, pinkelt Wolf hier gar niemandem an den Karren. Spannend finde ich auch, dass das Ichtenhagen aus Feuerball mit einem fast städtischen Eindruck gar nicht so viel mit dem Ichtenhagen aus Traumfrau, das einen sehr dörflichen Eindruck macht, zu tun hat.

Lesedauer0 Minuten, 51 Sek

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