Lesedauer2 Min, 12 Sek
Titel: Nachtblauer Tod
Autor*in: Klaus-Peter Wolf
Verlag: S. Fischer
Erschienen: 23.08.2012
Seiten: 384

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Als Leon von morgens verkatert von einer Party bei seinem Freund Ben zurück kommt, ahnt er schon die Katastrophe. Vor dem Haus, in dem die Wohnung liegt, die er und seine Eltern in Bremerhaven bewohnen, stehen Polizei-, Rettungs- und ein Leichenwagen. Die Gewissheit, dass seine Mutter brutal ermordet und sein Vater der Hauptverdächtige ist, zieht ihm den Boden unter den Füßen weg. Für Kommissar Büscher steht die Schuldfrage fest und Leon sieht sich gezwungen, die Wahrheit selber heraus zu finden. Vorerst kommt er bei der Familie von Ben unter, doch auch dort scheint nicht alles rosig. Doch mit Bens jüngerer Schwester Johanna kommt Leon der Wahrheit schließlich näher.

Nachtblauer Tod ist der erste Band von Klaus-Peter Wolfs Jugendkrimireihe Leon und Johanna. Das Buch umfasst 384 Seiten und wird seit 2012 bei FISCHER verlegt.

Klaus-Peter Wolf liefert einen spannenden Jugendkrimi. Wie von ihm gewohnt, gibt es recht früh im Buch Anzeichen, wer der Täter sein könnte, ebenso wird er auch recht früh enttarnt. Das tut der Spannung aber kaum weh, denn die zweite Frage liegt darin, ob Leon (und später Johanna) den Täter auch ›offiziell‹ überführen kann, bevor der die Gefahr beseitigt. Den Kniff benutzt Wolf gerne, auch um einen Einblick in die Täterpsyche zu geben, was hier aber weniger passiert. Ebenso Wolf-typisch ist das abrupte, vorzeitige Ende des Buches.

Lesedauer1 Min, 71 Sek
Titel: Wunderbare Jahre
Autor*in: Sibylle Berg
Verlag: dtv
Erschienen: 26.09.2016
Seiten: 192

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Was wurde eigentlich aus dem Fernweh der Jugend? Damals, als man die entlegensten Orte der Welt bereiste und es überall besser als zu Hause war. War es das wirklich? Und wie ist es heute? Sollte man überhaupt noch reisen, weil es doch eigentlich überall schlimmer als zu Hause ist?

Wunderbare Jahre Untertitel Als wir noch die Welt bereisten entstammt dem Jahr 2016 und ist bei dtv erschienen. Auf 192 Seiten stellt Sibylle Berg mehr oder weniger kurzen Reiseberichten soziale und politische Verhältnisse in den jeweiligen Ländern gegenüber.

Wir begleiten Frau Berg auf zahlreichen Reisen, die sie seit Beginn ihres Erwachsenenalters in alle Welt geführt haben. Das Buch ist ein Potpourri teils bewegender, teils schräger Reiseberichte von Südafrika über Israel und den brasilianischen Regenwald bis nach Wien und Cannes. Die ersten Filmfestspiele des Jahrtausends sind dabei, ebenso die Hochzeit von William und Kate. Die Berichte umfassen teils kurze Episoden teils grobe Gesamtzusammenfassungen, in jedem Fall sind sie liebevoll, mal witzig, mal bedrückend verfasst.

Doch es gibt da noch die andere Seite. Denn nach jedem Reisebericht folgt das Postskriptum oder gleich mehrere davon. Und die haben es in sich. Denn was gerade noch nach Geheimtipp, Urlaubsparadies oder ähnlichem aussah, hat selbstverständlich auch Schattenseiten. Ausgewählte lässt Frau Berg jedem Bericht folgen. Seien es Terroranschläge, staatliche Repression, organisierte Kriminalität oder ein Erklärungsversuch, was da eigentlich im Nahen Osten los ist, was wir im Westen nicht verstehen. So bekommt jeder Bericht seinen ganz eigenen, brutalen Gegensatz. Liebevoll illustriert wird das Ganze von Isabel Kreitz.

Lesedauer2 Min, 13 Sek
Titel: Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot
Autor*in: Sibylle Berg
Verlag: Reclam
Erschienen: 1997
Seiten: 192

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Der Titel beschreibt den Inhalt eigentlich umfassend: Wir begleiten ein paar Leute, die allesamt ihr persönliches Glück suchen das definiert sich oberflächlich aus einer Beziehung und früher oder später dabei sterben. Allerdings ohne besonders viel gelacht zu haben. Naja, irgendwas ist ja immer.

Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot ist Sibylle Bergs Debütroman und erschien im Jahr 1997 bei Reclam, die aktuelle Fassung stammt von 2017. Auf 192 Seiten rechnet sie mit der Spaßgesellschaft des ausklingenden Jahrhunderts ab und das ziemlich schonungslos.

Das Buch dreht sich, wie schon gesagt, hauptsächlich um die Suche und das Scheitern von Beziehungen. Dabei begleiten wir eine Reihe von Protagonist*innen, deren Leben auf die eine oder andere Weise miteinander in Verbindung stehen. Allen gemein: Die fast zwanghafte Suche nach der großen Liebe. Die bleibt jedoch weitestgehend erfolglos. Gründe gibt es dafür viele, einige spielt Berg recht schonungslos durch.

Es bleibt dabei aber nicht bei den Beziehungen. Auch mit dem schleichenden Gefühl der großen Langeweile, dem ›Da muss doch noch mehr sein‹, das sich auch aus der Fülle an offenkundig unnützen Jobs ergibt, dieser alles umfassenden, allgemeinen Belanglosigkeit rechnet Berg ab. Später wird Yolo als geflügeltes Motto auftauchen, doch die Probleme sind schon sehr ähnlich. Berg nimmt dabei keine Rücksicht auf ihre Charaktere, ganz im Gegenteil. Die werden erst seelisch seziert, um später der Traurigkeit ihres Seins angemessen die Erde zu verlassen. Letzteres trifft zwar nicht alle, von einem Happy End zu reden wäre trotzdem sehr weit hergeholt.

Lesedauer2 Min, 42 Sek
Titel: Menschenfischer
Autor*in: Jan Seghers
Verlag: Rowohlt
Erschienen: 07.11.2017
Seiten: 432

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Im Frühjahr 1998 wird im Frankfurter Stadtteil Gallus der 13-jährige Tobias Brüning getötet und grausam verstümmelt. Die Ermittlungen, obwohl langwierig und umfassend, verlaufen im Sand, die Tat kann nicht aufgeklärt werden.
2013 kontaktiert Rudi Ferres, damals Leiter der SoKo »Tunnel«, Marthaler und bittet ihn, ihn in Frankreich zu besuchen. Es gebe neue Erkenntnisse im Fall Tobias Brüning. Während die Mordkommission total überlastet ist, weil es im Vorfeld eines Besuches Barack Obamas zu einem Anschlag auf ein Restaurant gekommen ist, reist Marthaler dem alten Fall hinterher.
Als im Grenzgebiet zwischen Rheinland Pfalz und Hessen wenig später die Leichen zweier ebenfalls grausam verstümmelter Jungen gefunden werden, nimmt der alte Fall wieder Fahrt auf.

Menschenfischer erschien 2017 als sechster und aktuell jüngster Band in Jan Seghers Reihe Kommissar Marthaler ermittelt. Das Buch umfasst 432 Seiten und wird bei Rowohlt unter dem Imprint Kindler verlegt.

Die Geschichte spielt im Jahr 2013, zwischen dieser und der des vorhergehenden Bandes liegen also etwa fünf Jahre. Im ersten Teil nehmen Rückblenden auf den Mordfall Tobias Brüning in 1998 einen erheblichen Raum ein. Der Fall ist stark angelehnt an den Mordfall Tristan Brübach, der damals weit über Frankfurt hinaus Aufsehen erregte und bis heute ungeklärt ist. Die Geschichte, die Seghers darauf aufbaut, ist allerdings wie gewohnt fiktiv.

Lesedauer3 Min, 19 Sek
Titel: Die Akte Rosenherz
Autor*in: Jan Seghers
Verlag: Rowohlt
Erschienen: 01.03.2010
Seiten: 480

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Frankfurt im Jahr 1966. In ihrer Wohnung wird die Edelprostituierte Karin Rosenherz brutal abgeschlachtet aufgefunden. Das Verbrechen macht Schlagzeilen, nur neun Jahre zuvor stand Frankfurt durch den Mord an Rosemarie Nitribitt im Rampenlicht. Und ebenso wie im Fall Nitribitt kann kein Mörder überführt werden.
2005 wird Kommissar Marthaler auf den Fall aufmerksam gemacht. Ein Kunstraub, bei dem Tereza schwer verletzt wird, scheint im Zusammenhang mit dem Fall Rosenherz zu stehen. Marthaler macht sich daran, mit der Vergangenheit aufzuräumen.

Die Akte Rosenherz erscheint seit 2010 bei Rowohlt und umfasst 480 Seiten. Das Buch ist der vierte Band in Seghers Reihe Kommissar Marthaler ermittelt.

Marthalers vierter Fall spielt zeitlich etwa 4 Monate nach Partitur des Todes, also im Jahr 2005. Tereza ist schwanger, Marthaler hat daher die neugegründete Cold-Case-Unit der Frankfurter Mordkommission übernommen, um mehr Zeit für Tereza und in Zukunft ihr Kind zu haben. Als Tereza ein Gemälde des Städels überstellen soll, wird der Transport überfallen und sie angeschossen und schwer verletzt. Durch Arne Grüter, den Chefreporter des City-Express', wird Marthaler auf eine Verbindung mit dem lange zurückliegenden Mord an Karin Rosenherz gebracht. Widerwillig lässt er sich auf einen Handel mit Grüter ein.

Lesedauer2 Min, 37 Sek
Titel: Partitur des Todes
Autor*in: Jan Seghers
Verlag: Rowohlt
Erschienen: 01.08.2009
Seiten: 480

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Paris im Jahr 2005. Im Rahmen einer arte-Dokumentation stößt die Journalistin Valerie Rouchard auf Georges Hofmann, dessen Eltern im Dritten Reich nach Auschwitz verschleppt wurden. Durch die Öffentlichkeit der Dokumentation taucht ein bisher unbekannter Brief seines Vaters an ihn auf. Darin ein unveröffentlichtes Werk von Jaques Offenbach.
Wenig später werden am Frankfurter Mainufer fünf Menschen in einem Imbiss-Boot kaltblütig hingerichtet. Hauptkommissar Robert Marthaler steht unter Zeitdruck und vor einem Rätsel, denn es bleibt nicht bei den fünf Toten.

Partitur des Todes ist der dritte Band in Jan Seghers Reihe Kommissar Marthaler ermittelt. Das Buch umfasst 480 Seiten und wird bei Rowohlt verlegt.

Marthalers dritter Fall spielt im Sommer 2005, etwa zwei Jahre nach Die Braut im Schnee. Nach den Geschehnissen des vorhergehenden Bandes wird Abteilungsleiter Herrmann durch Charlotte von Wangenheim ersetzt, er bekommt im Buch aber noch ein paar Auftritte. Privat hat Marthaler wieder einige Sorgen, denn sein Engagement im Beruf steht sich und Tereza nach wie vor im Weg.

Aus meiner Sicht ist Partitur des Todes der bis dahin stärkste Band der Reihe, das mag aber auch am Thema liegen. Die Entwicklung, die man schon im vorhergehenden Band bei Jan Seghers beobachten konnte, setzt sich fort er wird immer besser. Er konstruiert einen verworrenen Fall rund um die Aufarbeitung des Nationalsozialismus', dabei geht er nicht zimperlich vor. Der Fall ist bis kurz vor Schluss schwer zu durchschauen, das wiederum kennt man ja schon aus den anderen Bänden, auch wenn es diesmal früher im Buch Andeutungen gibt.

Lesedauer3 Min, 33 Sek
Titel: Im Freibad
Autor*in: Libby Page
Verlag: Ullstein
Erschienen: 31.05.2019
Seiten: 384

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Seit 1937 hat der Londoner Stadtteil Brixton ein Freibad. Ihr ganzes Leben ist Rosemary jeden Tag dort schwimmen gewesen. Das Freibad ist der rote Faden in ihrem langen Leben. Doch Brixton verändert sich und nun soll das Freibad abgestoßen und in eine Fitnessanlage für Luxusmieter*innen umgebaut werden.
Die junge Journalistin Kate arbeitet für die Brixtoner Lokalzeitung, trotzdem ist sie nie richtig in Brixton angekommen. Als sie Rosemary wegen ihrer Kampagne gegen die Schließung des Freibads interviewen soll, ändert sich ihr Leben von Grund auf.

Libby Pages Debütroman Im Freibad erscheint am 31. Mai 2019 bei Ullstein. Die Geschichte umfasst 376 Seiten, aufgeteilt in 77 meist kurze Kapitel. Sie ist fiktiv, wenn auch durch die Realität beeinflusst. Das Buch habe ich über Vorablesen von Ullstein bekommen, dafür möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.

Im Freibad widmet sich dem Thema Gentrifizierung im, in dieser Hinsicht wohl meist beschriebendsten, Londoner Bezirk Brixton. Das Freibad, eine Institution im Bezirk, soll wegen mangelnder Rentabilität an einen Anbieter für Luxusimmobilien verkauft werden. Im sich verändernden Brixton ging es schon vielen Gebäuden und Geschäften ähnlich. Dagegen wendet sich die 86-jährige Rosemary, deren ganzes Leben mit dem Freibad verbunden ist.