Lesedauer2 Min, 48 Sek
Titel: Drohnenland
Autor*in: Tom Hillenbrand
Verlag: KiWi
Erschienen: 15.05.2014
Seiten: 432

Wo kommen wir hin, wenn das Mantra der Sicherheit gepaart mit dem technologischen Fortschritt jegliches Recht unterwirft? Eine düstere Vision Europas und der Welt in einer nicht allzu fernen Zukunft.

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Die EU in einer nahen Zukunft. Die Festung ist dicht, Totalüberwachung bis in den letzten Winkel etabliert, der Klimawandel hat die ganze Welt neu geordnet. Als die Abstimmung über eine EU-Verfassung näher rückt, wird ein MdEP auf einem abgelegenen Feld ermordet.
Hauptkommissar Arthur van der Westerhuizen von Europol ermittelt in dem Fall. Der technische Fortschritt macht es möglich, einen Großteil der Ermittlungsarbeit in virtuellen Spiegelungen stattfinden zu lassen. Unterstützt durch Terry, die ausgefeilte KI der europäischen Ermittlungsbehörden, scheint der Fall schnell geklärt. Doch dann tauchen Zweifel an der Authentizität der Spiegelungen auf. Wird die digitale Beweisführung manipuliert? Aart und Ava, seine Analystin, gehen der Sache auf den Grund und geraten schnell in große Gefahr.

Tom Hillenbrands Kriminalroman Drohnenland erschien 2014 bei Kiepenheuer & Witsch. Das Buch umfasst 432 Seiten, die sich in 28 Kapitel gliedern.

Tom Hillenbrand zeichnet in seinem Krimi eine düstere Zukunft der EU und der Welt. Der Klimawandel hat alles aus dem Gleichgewicht gebracht, bekannte Großmächte sind nur noch ein Schatten ihrer selbst, andere Staaten haben ihre Rolle übernommen. Die EU ist endgültig abgeschottet und auf dem besten Wege in einen Polizeistaat. Alles wird überwacht und aufgezeichnet. Aus den Aufzeichnungen lassen sich digitale Abbilder der Realität generieren und so findet auch die Ermittlungsarbeit mehr und mehr innerhalb dieser digitalen Abbilder statt. Hillenbrand wirft die Frage auf, inwieweit wir uns auf die Integrität von Daten und Computersystemen verlassen dürfen eine Frage, die in geringerem Ausmaß schon heute hochrelevant ist.

Lesedauer1 Min, 0 Sekunden

Seit neuestem wirft mein schlankes, lokales Statistikplugin ungewöhnlich hohe Besucherzahlen aus. Das würde mich fröhlich stimmen, allerdings bin ich Realist genug, da einen Fehler zu vermuten. Daher habe ich im Moment mehrere alternative, lokale Plugins zu Testzwecken im Einsatz. Das alleine wäre jetzt erstmal unkritisch, weil die Daten eben bei mir verarbeitet werden.

Jetzt ist es aber so, dass mir die einzelnen Plugins vollkommen unterschiedliche Besucherzahlen ausgeben. Das hat unterschiedliche Gründe, beispielsweise beachtet mein favorisiertes die »Do Not Track«-Einstellung eures Browsers. Problematisch ist aber, dass ich auf die Weise überhaupt keinen realistischen Vergleichswert habe, um die Qualität der Plugins zu messen.

Daher habe ich voraussichtlich vorläufig Google Analytics für die Website aktiviert. Ich mag Analytics nicht, ich blocke es üblicherweise default weg, aber es ist nun mal leider das beste Tool.

In dem Zuge habe ich außerdem meinen Cookie-Hinweis auf den Stand gebracht. Ihr werdet nun nach euren Einwilligungen (Opt-In) für die paar Cookies, die die Website verwendet, gefragt. Google Analytics kann dabei unterbunden werden.

Weiterhin habe ich die Datenschutzerklärung wieder um einige Affiliateprogramme erweitert, die ich aktuell zwar nicht nutze, in der Zukunft aber zu nutzen plane. Auf die Weise muss ich vielleicht nicht bei jedem Schritt Änderungen an der Erklärung machen.

Lesedauer4 Min, 23 Sek
Titel: Rache und roter Schnee
Autor*in: Elias Haller
Verlag: Edition M
Erschienen: 28.09.2015
Seiten: 394

Alleine von der Story her eine gelungene Fortsetzung der Reihe um Erik Donner. Für mich aber mit Abzügen wegen diskriminierender Sprache.

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Nach den traumatischen Erlebnissen um seinen Ex-Partner Jeff Balthasar möchte Kriminalhauptkommissar Erik Donner nur noch zurück zur Mordkommission. Doch die Chefetage schiebt ihn noch weiter aufs Abstellgleis. Unter dem Vorwand einer Chance soll er die Einsatzleitung beim Weihnachtsmarkt übernehmen. Ein potenziell unspektakulärer Job, der offenbar so wenig Qualifikation erfordert, dass man ihn sogar Donner zutraut.
Kaum in seinem Auftrag angekommen, überschlagen sich jedoch die Ereignisse. In einem Geschenkesack wird die übel zugerichtete Leiche eines Mannes auf dem Weihnachtsmarkt gefunden. Verdächtige gibt es viele, aber der Täter hinterlässt kaum Spuren. Donner und die Polizei tappen im Dunklen, da geschieht schon der nächste grauenhafte Mord. Und plötzlich ist auch die Polizei in großer Gefahr.

Rache und roter Schnee ist der zweite Teil in Elias Hallers Thrillerreihe Erik Donner. Das Buch erschien 2015 im Selbstverlag und wird seit 2018 bei Edition M, einem Imprint von Amazon Publishing, verlegt. Der Thriller umfasst 394 Seiten, die sich in 73 recht kurze Kapitel gliedern.

Der zweite Band der Reihe schließt kurze Zeit nach dem ersten an die Handlung an. Donner fristet weiter sein Dasein in der Polizeilichen Erstkontaktstelle. Der Chemnitzer Weihnachtsmarkt steht vor der Tür und Donner soll dort die Einsatzleitung übernehmen ein Job, der ihm weder liegt noch gefällt. Ein weiterer Schritt auf dem Weg in die sprichwörtliche Besenkammer in irgendeinem Kellerarchiv. Doch der Weihnachtsmarkt verläuft ganz anders als erwartet. Ein Serienmörder arrangiert ein Opfer nach dem anderen, die Besucher sind in Angst, die Veranstaltung droht zur Katastrophe zu werden. Die Opfer stehen scheinbar in keinem Zusammenhang und der Täter geht sehr professionell vor. Und Donner kann den Fall natürlich nicht seinen Ex-Kolleg*innen von der Mordkommission überlassen.

Lesedauer2 Min, 35 Sek
Titel: Tod und tiefer Fall
Autor*in: Elias Haller
Verlag: Edition M
Erschienen: 15.05.2015
Seiten: 348

Ein spannender Auftakt zu Hallers Reihe um Kriminalhauptkommissar Erik Donner – mit leichten Abzügen in der B-Note um die negativen Aspekte sächsischen Lokalkolorits.

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Kriminalhauptkommissar Erik Donner ist am Tiefpunkt seines Lebens angekommen. Seine Tochter ist tot, seine Frau verschwunden. Beruflich ist er aus der Mordkommission aufs Abstellgleis ›befördert‹ worden. Zudem stürzte er bei der Verfolgung seines ehemaligen Partners vom Dach und ist nun schwer entstellt. Kurzum, Erik Donner ist am Ende.
Da erhält er plötzlich Nachrichten, die es nicht geben dürfte. Jeff, der ehemalige Partner, scheint Rache an ihm nehmen zu wollen. Doch das ist unmöglich Jeff starb an jenem schicksalhaften Tag auf dem Dach. Nun aber mordet er scheinbar auf grauenvollste Weise und kommt Donners Umfeld dabei immer näher.

Tod und tiefer Fall ist der erste Band in Elias Hallers Reihe um den sächsischen Kriminalhauptkommissar Erik Donner. Der Thriller erschien 2015 im Selbstverlag und wird seit 2018, wie der Rest der Reihe, bei Edition M, einem Imprint von Amazon Publishing, verlegt. Das Buch umfasst 348 Seiten, die sich in 70 recht kurze Kapitel gliedern.

Ich möchte positiv beginnen: Tod und tiefer Fall ist technisch und inhaltlich ein toller Thriller. Elias Haller gelingt es problemlos, die Spannung über das gesamte Buch hinweg aufrecht zu erhalten. Der Ausgang der Geschichte ist sehr lange nicht vorhersehbar und sie ist verdreht genug ausgearbeitet, um zu fesseln. Dazu tragen sicherlich die Figuren ihren Teil bei, die wohl als kauzigste Polizeidirektion des Landes in die Annalen eingehen könnten. Unsympathisch werden sie dadurch nicht, sie sind auf eine angenehme Weise kauzig.

Lesedauer3 Min, 30 Sek
Titel: Die Letzten ihrer Art
Autor*in: Maja Lunde
Verlag: btb
Erschienen: 21.10.2019
Seiten: 640

Vom ausklingenden 19. Jahrhundert bis in eine ungewisse Zukunft – Maja Lunde erzählt die Geschichte des Przewalski-Pferdes und vermittelt ein weiteres Mal mit leisen Tönen eine sehr laute Botschaft.

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St. Petersburg, 1881. Der Zoologe Michail erhält den Schädel eines Wildpferdes. Er meint, darin ein Takhi, ein ausgestorben geglaubtes Urpferd, zu erkennen. Gemeinsam mit dem deutschen Abenteurer Wilhelm Wolff begibt er sich auf eine Expedition in die Mongolei.
Mongolei, 1992. Tierärztin Karin und ihr Sohn Matthias bauen eine Forschungsstation auf. Karins Lebensaufgabe: Das Takhi, das nur noch in Zoos lebt, wieder auszuwildern. Verfallen ist sie den Tieren im Zweiten Weltkrieg auf dem Anwesen Hermann Görings. Die Probleme ihres Sohnes machen es ihr nicht immer einfacher.
Norwegen, 2064. Die Klimakrise hat sich verschärft. Weite Teile Europas sind zusammengebrochen, wer kann, flieht nach Norden. Eva und ihre Tochter Isa verharren auf ihrem Hof, wo Eva alles tut, um die letzten Takhis, die sie noch beheimatet, zu retten. Geplagt von Mangel und Hunger drängt Isa ihre Mutter, endlich gen Norden zu ziehen, da taucht plötzlich Louise in ihrem Leben auf.

Die Letzten ihrer Art in der dritte Teil in Maja Lundes Klimaquartett. Das Buch umfasst 640 Seiten und erschien 2019 bei btb, einem Imprint von Random House.

Um das mal vorweg zu nehmen: In Die Letzten ihrer Art lässt Maja Lunde eine ganze Menge Pferde sterben und man ist immer hautnah dabei. Ich hab's da wie mit Hunden, das geht mir immer ziemlich nah.

Lesedauer2 Min, 51 Sek
Titel: Im Netz des Lemming
Autor*in: Stefan Slupetzky
Verlag: Haymon
Erschienen: 02.01.2020
Seiten: 200

Kurzweilig, sehr politisch und sehr rund. Slupetzkys Lemming in seinem 6. Fall, ein Lichtblick in der breiten Landschaft des deutschsprachigen Kriminalromans.

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Als der Lemming mit Mario, einem Freund seines Sohnes Ben, in der Tram sitzt, bekommt der Junge eine Nachricht, springt aus der Tram und von einer Brücke. Der Lemming versuchte noch, seinen Suizid zu verhindern, scheitert aber.
Traumatisiert von den Geschehnissen muss er schon am Folgetag feststellen, dass alles noch schlimmer kommen kann. Ein Shitstorm bricht über ihm ein, plötzlich ist er der Pädokriḿinelle, der den Jungen umgebracht hat. Gemeinsam mit seinem neuen Freund, dem suspendierten Chefinspektor Polivka, taucht er ein in eine Welt aus Sozialen Medien, Mobbing und Fake News.

Im Netz des Lemming ist der sechste Band in Stefan Slupetzkys Reihe über den Nachtwächter Leopold Wallisch, genannt Lemming. Der Kriminalroman umfasst 200 Seiten und erscheint am 01. Februar 2020 im Haymon Verlag.

Ich gebe zu, ich war ein wenig skeptisch, als ich Im Netz des Lemming bei NetGalley orderte. Wieder ein Buch mitten aus einer Reihe, die ich nicht kenne. Noch dazu ein österreichisches mit Spielort Wien. Bei Wiener Literatur bin ich immer ein bisschen voreingenommen: Es gibt so ein Stereotyp des Wieners, das sich zu gerne auch in der Literatur spiegelt. Immer ein bisschen borniert, immer ein bisschen was besseres, aber auf eine anstrengende Art und Weise. Das manifestiert sich irgendwie in allem. Der Sprache, der Art zu sprechen, dem typischen Wiener Dialekt, dem kommunizierten Selbstverständnis. Ich mag das nicht.

Lesedauer3 Min, 44 Sek
Titel: Delta-v
Autor*in: Daniel Suarez
Verlag: Rowohlt
Erschienen: 17.12.2019
Seiten: 560

Von Pionieren und Kapitalisten und wie beides nur selten zusammen geht. Nicht der beste, aber ein guter Suarez.

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2032 ist Raumfahrt wieder der heiße Scheiß. Zahlreiche Start-ups werden gegründet, alles scheint möglich. Während sich viele der großen Player auf den nahen Weltraum oder die Besiedelung des Mars konzentrieren, hat der schillernde Milliardär Nathan Joice andere Visionen. Er plant eine ferne Asteroidenbergbaumission, um Rohstoffe für den Aufbau der Infrastruktur im nahen Weltraum zu gewinnen.
James Tighe, genannt J.T., ist Höhlentaucher und unter ihnen weltweit einer der besten. Gerade hat er auf einer Expedition seinen Mentor und väterlichen Freund verloren, da bekommt er eine mysteriöse Einladung von Nathan Joice. Der schlägt ihm einen wagemutigen Job vor: J.T. soll Teil des Teams werden, das die erste ferne Asteroidenbergbaumission durchführt. J.T. lässt sich überzeugen, doch die Mission wird mehr und mehr zum Albtraum.

Delta-v ist der neueste Techthriller des Genrevorzeigeautors Daniel Suarez. Das Buch erschien 2019 bei Rowohlt und umfasst 560 Seiten, die sich auf 51 Kapitel aufteilen.

Anfang der 2030er hat sich vieles verändert. Luxemburg ist beispielsweise durch geschickte Wirtschaftspolitik zur Raumfahrtnation aufgestiegen. Das erste Weltraumhotel schwebt in einem erdnahen Orbit. In der Branche herrscht Goldgräberstimmung, zahlreiche Meilensteine stehen in Aussicht. Trotzdem gilt der Bergbau auf fernen Asteroiden weiterhin als Zukunftsmusik: Zu aufwendig, um rentabel sein zu können. Ungeachtet aller Zweifler zieht Nathan Joice horrende Summen zusammen und baut im Verborgenen genau diese Mission auf. Neben J.T. werden sieben weitere hochqualifizierte Quereinsteiger*innen für die Mission rekrutiert. Ruhm und Reichtum locken, der Pioniergeist ist entfacht.